Durchs Gemüse

ackern

Auf die Beete – fertig – los! 

Auf dieser Seite wollen wir euch Informationen zur Verfügung stellen, die für die Planung und Durchführung des Projekts wichtig sind. Wir erläutern, wie viel Ackerfläche oder Hochbeetfläche ihr benötigt, wir stellen das Gemüse in kurzen Steckbriefen vor und erklären euch, was ihr bei Aussaat und Pflege beachten solltet. Am Ende der Seite findet ihr zudem einen Jahresplaner, der euch einen Überblick über Aussaat-, Auspflanzungs- und Erntezeiten gibt. Zusätzlich stellen wir euch das Poster und das Gemüsetagebuch vor, welche die Schülerinnen und Schüler projektbegleitend ausfüllen dürfen.   

Hier kommt ihr zu den einzelnen Abschnitten:

In unserer kompakten “Anleitung zum Ackern” können sich Schülerinnen und Schüler die wichtigsten Garten-Skills für den Gemüseanbau aneignen. Zudem haben wir Anzucht- und Pflegehinweise für jeder Pflanze aus der Gemüse-Mischung kompakt zusammengestellt. So können die Gruppen auch selbstständig in den Beeten arbeiten.  

Wie ihr an die Materialien herankommt, erfahrt ihr im Menüpunkt Mitmachen.

Die Durchs Gemüse-Pflanzen

Hier könnt ihr euch einen ersten Überblick über unsere Gemüse-Auswahl verschaffen und euch über die Pflanzen informieren.

Hülsenfrüchte

Die Feuerbohne (Phaseolus coccineus) fällt vor allem durch ihre leuchtend roten Blüten und die großen marmorierten Samen auf. Sie stammt ursprünglich aus Südamerika, wo sie auch in höheren Lagen angebaut wurde, da sie kälteresistent ist. Nachdem sie im 17. Jahrhundert nach Europa importiert wurde, wird sie heute auf dem gesamten Kontinentge gepflanzt.
Die reifen Hülsen der bis zu vier Meter hohen Pflanze entwickeln circa elf Samen, die zunächst gekocht werden müssen, bevor sie in Salaten, Eintöpfen und Chilis verarbeitet werden können. Junge grüne Hülsen können auch direkt gekocht und verspeist werden.

                   

Die Kichererbse (Cicer arietinum) ist eine buschig Wachsende Pflanze und erreicht eine Höhe von etwa 45 cm. Die kurzen Hülsen, die aus den weißen oder violetten Blüten wachsen, enthalten oft nur ein bis drei Samen.

Rohe Kichererbsen können zu Mehl gemahlen und weiterverarbeitet werden. Die gegarten Samen machen sich durch ihren nussigen Geschmack sehr gut in Currys und Salaten oder püriert in Dips und Brotaufstrichen. Besonders bekannt sind Hummus und Falafel aus der vorderasiatischen und nordafrikanischen Küche.

Kichererbsen sind sehr weit verbreitet. Die Hauptanbaugebiete befinden sich in der Türkei, Asien und Südeuropa. Der Ursprung liegt vermutlich in der Türkei, doch auch in Griechenland und Indien wurde die Pflanze schon vor mehreren tausend Jahren kultiviert und verzehrt.                          

                      

Die Linse (Lens culinaris) wird seit 6000 v. Chr. angebaut und ist wegen ihres hohen Proteingehalts (23,5%) ein großartiger Eiweißlieferant. Abhängig von der Konsistenz der gekochten Linse können mit ihr Aufstriche, Currys, Suppen oder Salate zubereitet werden.

Die Hülsen der Linse enthalten jeweils zwei Samen. Die krautige Pflanze ist einjährig und wird bis zu 50 cm hoch.

Ursprünglich stammen Linsen aus dem Mittelmeerraum und Vorderasien, heute findet der großflächige Anbau vor allem in Kanada und Indien statt. Da Linsenpflanzen eher auf kargen Untergrund wachsen, kamen in Deutschland nur wenige Gebiete in Frage, wie zum Beispiel die Schwäbische Alb – aus diesem Grund sind Linsen auch fester Bestandteil der schwäbischen Küche.

                           

Die Speiseerbse (Pisum sativum) gehört, wie die anderen Hülsenfrüchte auch, zu den Schmetterlingsblütlern und entwickelt bis zu acht Samen in ihren Hülsen. Die Hülsen werden häufig in asiatischen Gerichten verarbeitet, während die reifen Samen vor allem in Suppen oder Pürees schmecken.

Angebaut wird die Erbse auf der ganzen Welt, in Europa aber vor allem in Ländern die am Mittelmeer liegen. Ihre Herkunft geht bis zu 10000 Jahre zurück in den Vorderen Orient, wo sie vermutlich als erstes kultiviert wurde.                           

                   

Die Mungbohne (Vigna radiata) ist kulinarisch sehr vielseitig: Aus den Samen, die in den länglichen und schlanken Hülsen wachsen, können sowohl herzhafte Speisen wie Salat oder Suppe zubereitet werden, als auch süße Gerichte wie Pfannkuchen oder Pudding. Darüber hinaus ist die aus Mittelasien stammende Pflanze sehr häufig in der asiatischen Küche vertreten. Unter dem Namen „Sojasprossen“ werden gekeimte Mungbohnen oft in Reisgerichten, Nudelpfannen oder Currys verwendet.

Seit einigen tausend Jahren ist die Mungbohne ein fester Teil der indischen Kochkultur. Sie hat sich bis heute auf weitere Länder im Südostasiatischen Raum, wie China, Thailand und Vietnam, ausgebreitet.

                   

Die weiße Lupine (Lupinus albus) hat weiße Blüten, haarige Hülsen und gefiedert Blätter, sie ist einjährig und wird bis zu 100 cm hoch. Lupinensamen haben mit bis zu 40% einen sehr hohen Proteingehalt. Sie werden als Schrot oder gekocht in Salaten, Dips und Suppen verarbeitet und sind Grundlage für manche Fleischersatzprodukte. In Bioläden findet man auch Lupinenkaffee und Lupinenpasta.
Achtung: Nur gezüchtete Süßlupinen sind essbar – die wild wachsenden Lupinen enthalten bitterschmeckende Giftstoffe und sollten deshalb auf keinen Fall verzehrt werden.

Die Lupine stammt aus dem Mittelmeerraum und wird als Süßlupine in Mitteleuropa angebaut.

                                       

Naschgemüse

Gurkenpflanzen (Cucumus sativus) wachsen niederliegend oder rankend, wobei sie auf jeden Fall viel Platz einnehmen. Gurken sind getrenntgeschlechtlich einhäusig, das heißt, dass männliche und weibliche Blütenorgane nicht in einer Blüte wachsen und es somit zwei verschiedene Blütenarten an einer Pflanze gibt. Der Fruchtknoten der weiblichen Blüten bildet die Frucht, welche zwischen 5 und 50 cm groß werden kann, während die Pflanze sich auf mehreren Metern ausbreiten kann. Sie stammt aus Indien und wird heute weltweit auf lockerem, nährstoffreichem Boden angebaut,

Gurken sind eine beliebte Rohkost und werden gerne in Dips und Salaten verwendet. Bestimmte Sorten werden als saure Gurken eingelegt.

                          

Die Karotte (Daucus carota ssp. sativus) ist ein weit verbreitetes Wurzelgemüse, welches als Rohkost, in Salaten, Suppen und anderen warmen Speisen oder als Saft verzehrt wird. Die Karottenpflanze bildet erst im zweiten Wuchsjahr Blüten und Samen aus, die orangene Wurzel wird schon im ersten Jahr geerntet. Sie wird maximal 15 cm hoch.

Ihren Ursprung haben Karotten in zwei verschiedenen Gebieten, Afghanistan und der Mittelmeerraum. Durch Kreuzungen der unterschiedlichen Sorten entstand die Kulturform, die heute vor allem in Europa, Asien und Nordamerika gepflanzt und geerntet wird.

                          

Die Paprika (Capsicum annuum) ist eine bis zu 90 cm hohe, buschig wachsende Pflanze mit weißen Blüten, aus denen sich die Frucht entwickelt. Abhängig von dem Inhaltsstoff Capsaicin können manche Paprikasorten, wie Chilis oder Peperonis, eine starke Schärfe entwickeln, weshalb diese oft zum Schärfen von Gerichten verwendet werden. Milde Paprikas finden sich häufig in Salaten, Currys, gefüllt oder als Rohkost wieder.

Paprikas stammen aus Südamerika und wurden im 15. Jahrhundert von Seefahrern nach Asien gebracht. Heute findet man sie in auf der ganzen Welt in tropischen und gemäßigten Gebieten.

                           

Der Spinat (Spinacia oleracea) ist eine krautige Pflanze aus Südwestasien, welcher in wärmeren Gebieten rund um die Welt angebaut wird. Er bildet eine Blattrosette aus, deren Blätter gepflückt und verspeist werden können, wobei die Stängel eine Höhe zwischen 50 und 100 cm erreichen. Verwendet werden wird Spinat in Salaten, Smoothies oder als Gemüsebeilage.

                           

Die Wald-Erdbeere (Fragaria vesca) ist eine niedrig wachsende Pflanze (bis maximal 20 cm), die kleine Sammelnussfrüchte ausbildet. Sie vermehrt sich auch vegetativ über Ableger, weshalb sie sich sehr schnell verbreiten kann. Die Früchte sind kleiner als bei den bekannten Felderdbeeren und können deshalb schlecht transportiert werden, weshalb sie direkt nach der Ernte gegessen oder als Smoothies und Desserts verarbeitet werden.

Beheimatet sind Walderdbeeren in Europa und Nordasien, wo sie auch natürlich wachsen.

                          

Die Wild-Tomate (Solanum pimpinellifolium) gilt als eine Ursprungsform der kultivierten Tomate, welche eine der bedeutendsten Gemüsesorten weltweit ist. Die Wild-Tomate kann länger als zwei Jahre wachsen, muss jedoch vor Frost geschützt sein. Die Früchte werden nur etwa 1 bis 2 cm groß und färben sich gelb oder rot, sobald sie reif sind. Erst dann sind sie verzehrbar und können Salate, Dips oder Soßen mit ihrem süßlichen Geschmack ergänzen oder einfach pur gegessen werden. Die Wildtomaten kommen aus Südamerika, die Herkunft der einzelnen Sorten unterscheidet sich aber. Die Pflanzen können bis zu 2,50 m hoch und genauso breit wachsen.

                         

Das Poster und das Gemüse-Tagebuch

Das Poster soll einen Bogen über alle Pflanzen spannen, die im Projekt verwendet wurden und somit der gesamten Klasse einen Überblick über das Erarbeitete und Erlebte bieten, beispielsweise durch eine Poster-Galerie am Ende des Projektes.
Die Gruppen einzelnen können nach Informationen rund um ihre Pflanzen recherchieren (z.B. nach Herkunft oder Verwendung) und ihre Entwicklung zeichnerisch oder mit ausgedruckten Fotos festhalten und somit für jede Pflanze ein Poster gestalten.

Das Gemüse-Tagebuch bietet den Schülerinnen und Schülern im Projekt die Möglichkeit, das Wachstum ihrer beiden Pflanzen in der Form eines Forschertagebuchs zu dokumentieren und begleitet sie deshalb über das gesamte Projekt hinweg und gegebenenfalls darüber hinaus.
Die Arbeit mit dem Heft beginnt bei der Aussaat und endet mit der Ernte, weshalb es in Kategorien wie Aussaat und Pflege, Keimung und Pflanzenorgane eingeteilt ist, die parallel zum entsprechenden praktischen Arbeiten ausgefüllt werden sollen. Dabei kommen viele Fotos oder Zeichnungen zum Einsatz, aber auch persönliche Eindrücke oder Anmerkungen der Schülerinnen und Schüler finden Platz. Das rationale und wissenschaftliche Dokumentieren wird unter anderem durch das wöchentliche Messen der Pflanzen und dem daraus entstehenden Wachstumsdiagramm eingeübt.
Wie auch das Projekt wird das Gemüse-Tagebuch mit einem Eintrag zu dem Gericht beendet, welches aus den beiden Gemüsesorten gekocht wird.

Ackern im Schulgarten und in Hochbeeten

Um das Projekt mit einer Klasse durchführen zu können, wird eine Ackerfläche benötigt, in der die Durchs Gemüse-Pflanzen angebaut und erforscht werden können. Diese Fläche kann entweder schon im Schulgarten vorhanden sein oder in Form von Hochbeeten neu geschaffen werden.

Genauere Informationen zu Beetgröße, Bodenbeschaffenheit, Standort sowie Aufbau & Befüllung von Hochbeeten findet ihr im folgendem PDF-Dokument:

Ackern im Schulgarten und in Hochbeeten

Gemüsebeet: Planung, Bepflanzung & Pflege

Es gibt Pflanzen, wie z. B. Gurken, die sich während des Wachstums sehr stark ausbreiten. Ebenso gibt es Pflanzen, wie z. B. Feuerbohnen, die eher in die Höhe wachsen und dafür am Boden mehr Platz für andere Pflanzen lassen. Das kann man sich bei der Planung von Gemüsebeeten zunutze machen.

Im folgenden PDF-Dokument erfahrt ihr, was bei der Bepflanzung von Gemüsebeeten beachtet werden muss, wie ihr bei der Aussaat am besten vorgeht und wie ihr euren Pflanzen dabei helfen könnt, groß und stark zu werden:

Gemüsebeet – Planung, Bepflanzung und Pflege

Der Jahresplaner

Der Übersicht halber, findet ihr hier einen Durchs Gemüse- Jahresplaner. Hier sind die wichtigsten Zeitpunkte der Voranzucht, Aussaat und Ernte unserer Hülsenfrüchte und des Naschgemüses auf einen Blick zu erkennen.

Außerdem soll dieser auch als Merkhilfe für sonstig anstehende Aufgaben dienen.

Viel Spaß beim Ackern- Forschen und Futtern!